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Fastenkalender - 16.3. - 22.3.

Haas Claudia 16.03.2021

 

 

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16.3. | Worauf sollen wir hören, sag uns worauf?

Dieser Tage fiel mir ein Text von Lothar Zenetti in die Hände, der meine Ratlosigkeit in diesen Tagen gut zusammenfasst – es gab ihn auch als Lied im alten "Gotteslob": "Worauf sollen wir hören, sag uns worauf? ..." Was ist noch richtig, was kann ich glauben, wem vertrauen? Das ist schwierig geworden, egal, wo ich hinschaue. Pandemie, Masken, Impfungen, Tests – jeden Tag äußert sich ein anderer Experte, gegensätzlich zu dem, was ein anderer am Vortag sagte, das gleiche gilt für die Politik. In der Kirche ist es vielfach nicht besser. Wer hat wann, was gewusst und geschwiegen? Thema Missbrauch! Welche Strategie ist richtig, um die Kirche in ihren Strukturen neu aufzustellen? Zwei Experten – drei Meinungen! Und das sind nur einige Beispiele. Ich könnte noch viele mehr benennen. Die erste Strophe endet: "So viele Beweise, welcher ist richtig? So viele Reden! E i n Wort ist wahr."

Wenn ich in die Bibel schaue, dann finde ich wahre Worte, die heute noch Gültigkeit haben und Haltungen, die das unterstreichen. Schon in der Genesis erfahre ich, dass der Mensch Verantwortung übernehmen muss für seine Worte und seine Taten. Wenn ich dem folge, wenn alle Menschen dies beherzigen würden, wären Glaube und Vertrauen wieder angesagt. Wo aber gilt: "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern", bleibe ich weiterhin ratlos. Zenetti endet: "So viele Fragen! Die Liebe zählt."

Peter Jansen, Velbert

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17.3. | „Karwoche Kompakt“

„Karwoche Kompakt“: So wird es vielleicht heuer bei uns in der Pfarre heißen – und vielleicht kann diese Idee auch für andere eine Anregung sein.

Diese Corona-Zeit ist für uns alle eine große Herausforderung. Aber nicht nur für jeden Einzelnen von uns, sondern auch für die Kirche – für die Feier der Gottesdienste und vor allem die Feier besonderer Feste, so wie zum Beispiel die Karwoche und Ostern. Aber vielleicht ist es für uns als Kirche auch eine Chance, nicht nur den „inneren Kern“, sondern auch kirchenferne Menschen zu erreichen.

Ich genieße diese Karwoche immer sehr, das Mitfeiern dieser Tage ist für mich das Highlight des Kirchenjahres! Aber ich kann mir auch vorstellen, dass es für viele Menschen „zu viel“ ist. Aber um was geht es denn eigentlich? Es geht um die Botschaft – die Frohe Botschaft!

Wir wollen heuer ausprobieren, eine „Karwoche kompakt“ anzubieten. Die Ereignisse dieser für uns Christen so wichtigen Tage in nur einer Feier zu feiern – mit dem Höhepunkt der Auferstehung.

Auch wollen wir das verschriftlichen und verteilen. Vielleicht gelingt es uns, gerade in dieser schwierigen Zeit, auch Menschen, die sonst nicht viel mit Kirche anfangen können, die Frohe Botschaft der Auferstehung nahe zu bringen und sie davon zu begeistern!

Sabina Pfeiffer, Wien

Wer Interesse an der Idee hat, kann sich gern unter newsletter@fastenkalender-koeln.de an Tobias Kanngießer wenden.

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18.3. | Ein TÜV für die Sinne

Fasten in einer Zeit, in der wir schon seit einem Jahr verzichten. Auf was soll man denn dann noch in der Fastenzeit verzichten? Auf Süßigkeiten, ja eine Diät tut immer gut. Aber ist das der Sinn der Fastenzeit?

Ich stelle mir die Fastenzeit mehr wie den TÜV beim Auto vor. Viele Menschen machen auch einen Werkstattbesuch mit ihrem Auto vor einer Reise. Funktioniert noch alles? Muss etwas nachgefüllt werden? Sind alle Schrauben fest? Funktionieren die Schweinwerfer? Ist alles verkehrssicher

Vor dem höchsten Fest der Christen müssen wir vielleicht auch mal in eine Werkstatt? Oder ist die Fastenzeit unser TÜV-Termin? Von innen heraus. Wie geht es mir? Wie geht es meinem Umfeld mit mir? Was kann ich meinem Umfeld und mir Gutes tun?

Wie sieht es mit unseren Händen aus? Haben wir sie zu einer Faust geballt? Haben wir andere Menschen abgewehrt? Haben wir der Umwelt was Gutes getan? Habe ich jemanden in den Arm genommen oder lieber die Arme verschränkt?

Unser Fußabdruck? Wo hinterlasse ich Spuren? Schaden diese anderen oder helfen sie anderen als Wegweiser? Zerstöre ich Spuren von anderen oder können andere mit nachfolgen?

Unsere Gedanken, wie oft denken wir schlecht über andere, statt sich selbst in den Blick zu nehmen? Was kommt immer dazwischen, während ich mal versuche abzuschalten?
Unser Gehör. Wem hören wir zu und bei wem hören wir weg? Was möchte ich überhaupt hören? Stellen wir manchmal auf Durchzug, um bewusst jemanden zu ignorieren? Habe ich mein Umfeld mal nur durch mein Gehör wahrgenommen? Oder ist es einfach viel zu laut um mich, dass ich mich selbst nicht höre?

Unsere Augen. Wo schauen wir hin? Auf die Fehler der Anderen? Bekommen wir mit was hinter unserem Rücken passiert? Verschließen wir die Augen? Vielleicht sind unsere Augen aber auch erschöpft da sie so viel wahrnehmen müssen? Wohin geht unser Blick, nach unten? Oder schauen wir auch mal hoch? Wie groß ist unser Blickfeld oder tragen wir Scheuklappen?

Unsere Beziehung zu Gott? Hat Gott noch Platz in unserem Alltag oder gibt es so viel Anderes und Wichtigeres zu tun, dass die Beziehung zu Gott hinausfällt oder gar nicht erst hineinpasst. Was müsste ich aus dem Weg räumen? Oder sind die Kontakte verrostet? Habe ich keinen Empfang oder ist die Speicherkarte für neue Impulse voll?

Nutzen wir die Fastenzeit, um uns selbst in den Blick zu nehmen und so die Freude auf das Fest Ostern zu steigern. Wir können nachjustieren oder auch austauschen, wenn uns oder unserem Umfeld etwas schadet. So können wir unser TÜV-Siegel bekommen.

Alexandra Hein, Köln

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19.3. | Patris corde

Am 8.12.2020 veröffentlichte Papst Franziskus ein Apostolisches Schreiben und ruft das Jahr des Heiligen Josef aus. Der äußerliche Anlass dieses Schreibens ist das 150-jährige Jubiläum, das den Vater Jesu durch Papst Pius IX. zum Schutzpatron der gesamten Kirche ernannt hatte. In diesem lesenswerten Schreiben beleuchtet Franziskus diesen bemerkenswerten Mann. Josef als geliebter Vater und Josef als Arbeiter sind zwei der beleuchteten Aspekte. Aber dieses Schreiben wäre nicht ein Schreiben von unserem Papst, wenn er nicht auch aktuelle Punkte aufgreifen würde. Die Covid-19-Pandemie wird beleuchtet. Diese Pandemie macht deutlich, so der Papst, wie wichtig auch die "normalen" Menschen, die jenseits des Rampenlichtes arbeiten, sind und Menschen Hoffnung verleihen. Genauso wie der heilige Josef, "dieser unauffällige Mann, dieser Mensch der täglichen, diskreten und verborgenen Gegenwart", so der Papst. Josef lädt uns ein, gerade auch auf diese Menschen zu schauen. Das Schreiben endet mit dem Gebet: "Sei gegrüßt du Beschützer des Erlösers und Bräutigam der Jungfrau Maria. Dir hat Gott seinen Sohn anvertraut; auf dich setzte Maria ihr Vertrauen, bei dir ist Christus zum Mann herangewachsen. O heiliger Josef, erweise dich auch uns als Vater und führe uns auf unserm Lebensweg. Erwirke uns Gnade, Barmherzigkeit und Mut, und beschütze uns vor dem Bösen. Amen."

Michael Inden, Diözesanpräses KAB Köln

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20.3. | Internationaler Tag des Waldes

Morgen ist der Internationale Tag des Waldes. Falls Du Gelegenheit hast, plane doch einen Ausflug in den nächsten Wald. Nimm Dir bewusst Zeit, Deinen Spaziergang mit allen Sinnen zu genießen. Falls Du nicht alleine, sondern corona-konform eine Begleitung hast, lade ich Dich zu einem wesentlichen Gespräch ein. Vielleicht fragst Du dann die andere Person: „Was beschäftigt Dich?“ „Was wünschst Du Dir?“ „Wie kann ich Dich dabei unterstützen?“ Ein Gespräch ganz ohne Stress und ohne mobiles Endgerät. Den Genuss aller Sinne oder ein wesentliches Gespräch wünscht Dir:

Judith Göd, Köln (Referentin für Spiritualität, Abteilung Erwachsenenseelsorge)

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21.3. | Fünfter Fastensonntag

Es geht! Anders.

Dieses Wochenende steht ganz im Zeichen des kirchlichen Hilfswerkes Misereor. Die diesjährige Fastenaktion steht unter dem Motto "Es geht! Anders." Wir sind eingeladen auf unser Leben genauer zu schauen, auf das, was wirklich zählt. Was brauchen wir für ein erfülltes Leben? Im heutigen Evangelium weist Jesus auf seinen Tod und seine Auferstehung hin. Es geht also wirklich anders. Der Tod hat keine Macht mehr, das Leben siegt. Wir haben Gott an unserer Seite! Diese Zusage ist aber gleichzeitig auch Auftrag, uns verändern zu wollen. Dies kann oft ein sehr langer unbequemer Weg sein. Änderungen sind nicht immer schön, sie verändern unser gewohntes Leben. Aber aus jeder kleinsten Veränderung, die uns gelingt, sollten wir Kraft, Mut und Zuversicht schöpfen. Diese Änderungen können nicht nur unser Leben verändern, sondern werden auch global Veränderungen bewirken. Der Verzicht aufs Auto an gewissen Tagen, zum Beispiel, trägt schon im Kleinen zur Bewahrung der Schöpfung bei. Der Kauf von fair gehandelten Produkten sorgt für gerechte Löhne. Kleine Änderungen mit großer Wirkung. Seien wir also mutig und ändern was!

Mario Amico, KAB Düsseldorf

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22.3. | Warum mache ich das eigentlich?

So langsam habe ich viereckige Augen von den ganzen Videokonferenzen. Ich bin es leid, drei bis vier Mal am Tag Kolleginnen und Kollegen auf meinem Monitor zu versammeln und mal besser und mal schlechter mit ihnen zu kommunizieren. Zudem habe ich den Eindruck, dass die Anzahl der Konferenzen zugenommen hat, weil es ja "so einfach geht" und man sich ja "schnell mal eben" zusammensetzen kann.
Bei allen Vorteilen der digitalen Kommunikation, auch hier ist manchmal weniger mehr. "Weil man es kann" ist eben nicht die adäquate Antwort auf die Frage nach dem "Warum?". Fragen Sie sich auch manchmal: "Warum mache ich das hier eigentlich mit?" Vielleicht ist die Fastenzeit eine gute Gelegenheit, einfach mal etwas sein zu lassen, was auf den ersten Blick so praktisch scheint und sich stattdessen etwas freie Zeit zu gönnen. Zweckfrei, selbstbestimmt.

Tobias Wiegelmann, Köln

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