24.3. | Corona-Impfung mal drei
Jetzt wird’s mit dem Thema Nummer eins schon extrem nervig … Wenn mich auch Masken, Abstand, Einschränkungen bei Veranstaltungen usw. massiv nerven – es ist bei mir ein „Jammern auf hohem Niveau“: Bis dato blieb ich gesund – auch meine direkte Umgebung; geschweige denn, dass ein Todesfall belastet. Meine Anstellung ist nicht gefährdet, wirtschaftlich stehe ich nicht in Existenzängsten – so viele Dinge laufen gut. Andere haben weniger Glück. Und ein Blick in Länder wie Brasilien, USA oder dgl. lässt mein Granteln dann wirklich verstummen. Eine Welle an Hilfsbereitschaft hat die Corona-Zeit begleitet, manches Umdenken beginnt, das Klima war monatelang weit gesünder u. v. a. m. Mittlerweile ist’s eine Binsenweisheit, dass „jede Krise auch eine Chance“ ist. Dennoch: Hoffentlich gibt’s bald genügend Impfungen …
Wenn’s mir eigentlich in all dem ganz persönlich einfach trotz allem gut geht – darf ich das angesichts des Unheils rundherum und in der Welt genießen, ohne schlechtes Gewissen? Was tun, wenn man (unverdient – wie ich) ein „besseres Los gezogen hat“?
Drei Tipps, quasi eine „Covid-Zeit-Stärkungs-Impfung“, die jetzt schon greifbar ist – für Sie, wenn es Ihnen ebenso gut geht:
1) Dankbar sein – das kann Gott, aber auch anderen Menschen gegenüber sein. So vieles ist nicht selbstverständlich – Dankbarkeit gibt einen besonderen Glanz und neue Tiefe.
2) Genieß es! Es bringt gar nichts, mit verdrießlicher Miene auf Genussvolles zu schauen; keinem anderen geht’s dadurch besser. Das zweite, was man mit Gutem tun sollte: Intensiv genießen – dafür ist es da. Ich glaube an einen Gott, der genussvolle Lebenserfüllung für die Menschen will, nicht Trübsinnigkeit!
3) … und: Andere daran teilhaben lassen! Viel Gutes ist uns geschenkt – noch mehr Bedeutung bekommt Glück, wenn andere auch etwas davon abkriegen und da dürfen wir kreativ sein!
Selbst in mühsamen Corona-Zeiten oder anderen Lebensbelastungen: Mitten drin gibt’s immer auch so viel Gutes. Also: Dankbar dafür sein, genießen – und anderen etwas davon abgeben: Dann passt’s!
Gerald Gump, Bundespräses Kolping Österreich und Pfarrer in Wien
|